eBooks „Buche“
Es wurden 42 eBooks für den Suchbegriff „Buche“ gefunden.
Klaus-Rainer Martin
Mein Onkel Franz
und sein Bauernhof
- Biografie/Autobiografie
- Deutsch
- 3367 Wörter
- Keine Altersempfehlung
- 16
- 7
Wenn von "Farben des Lebens" gesprochen wird, dann fallen mir zuerst der Bauernhof von Onkel Franz mit seinen schwarz-weißen und seinen braun-weißen Kühen ein. Sie alle hatten ein weißes Fell und nur entweder schwarze oder braune Flecken im Fell. Doch ihre Milch war in beiden Fällen gleich, nämlich weiß. Darin unterscheiden sie sich von den Hühnern. Die Weißen Leghorn auf dem Bauernhof von Onkel Franz legten weiße Eier, aber die Rebhuhn-farbigen Italiener legten braune Eier.
Von Onkel Franz erfuhr ich, dass die schwarz-weißen Kühe vor allem in Norddeutschland und die braun-weißen Kühe in Süddeutschland zu Hause seien. Und im Erzgebirge hätten die Bauern entweder schwarz-weiße oder braun-weiße Kühe. Nur wenige Bauern hätten so wie er gleichzeitig beide Rassen. – Ich dachte damals: Das ist so, wie bei den Menschen. In Europa leben die hellhäutigen Menschen, die Weißen, und in Afrika die Farbigen, die Schwarzen. Aber in Amerika sind beide anzutreffen, die Weißen und die Farbigen. Genauso verhält es sich im Erzgebirge mit den Kühen.
Als neunjähriger Junge habe ich seit 1947 auf diesem Bauernhof die Kühe gehütet. Es gab nämlich nach dem zweiten Weltkrieg keinen Stacheldraht, um Koppeln einzuzäunen. Deshalb mussten die Kühe auf der Weide ohne Begrenzung durch einen Zaun gehütet werden. So bin ich an jedem Tag sofort nach dem Ende der Schule zu Onkel Franz auf den Bauernhof gelaufen. Dort warteten bereits die Kühe im Stall darauf, dass sie nach draußen auf die Weide durften. Dort hatte ich mir unter einer dicken Buche aus Brettern einen Tisch und eine Sitzgelegenheit gebaut. Auf dieser machte ich meine Hausaufgaben. Wenn abends um sechs Uhr die Glocke auf dem Kirchturm läutete, dauerte es nicht mehr lange, bis wir die Kühe wieder zurück in den Stall trieben. – Als ich 1952 die Schulpflicht beendet hatte und in die Lehre kam, gab es wieder Draht zu kaufen. So konnte die Weide eingezäunt werden und es brauchte niemand mehr die Kühe zu hüten.
Dieses und was sonst noch auf dem Bauernhof geschah, wird in dieser Geschichte erzählt.
[mehr]
Kostenlos
Irmgard Borgmann
Georg und Bruno auf dem Weg zum Himmel
Wintermärchen
- Kinder- und Jugendbuch
- Deutsch
- 1114 Wörter
- Ab 3 Jahren
- 203
- 1
Das alte Haus mit seinen vielen Fenstern und endlosen alten Treppenstufen liegt an diesem Morgen unter einer weißen Schneedecke. Wie mit Zuckerwatte eingepackt liegt das Anwesen am Rande des Waldes.
Dumpfe Geräusche dringen in das Innere des Hauses. Aus dem Wald ertönt das Geräusch einer Baumsäge, und ein Hund bellt aus der Ferne. Schneeflocken tanzen vor den Fenstern und die Tannenbäume haben an der Schneelast schwer zu tragen. Sunny ,der alte Hauskater schleicht vor dem alten verrosteten Gartentor hin und her, unruhig wartend und seltsam aufgeregt. Die alten Gartenlaternen verbreiten ein warmes gelbliches Licht, es riecht nach altem Kaminholz und duftenden Plätzchen.
Es ist Vorweihnachtszeit, nur noch wenige Wochen bis zum heiligen Abend. Der kleine Georg schiebt eine alte Korbtruhe unter das Kinderzimmerfenster, klettert hoch, und setzt sich auf die Fensterbank. Dicke Eisblumen an seinem Fenster lassen ahnen wie kalt es draußen ist. Wie schön sie sind, diese Eisblumen, denkt Georg, und haucht seinen Atem gegen die Scheibe. Er klettert wieder hinab um aus seinem kuscheligem Bett den kleinen Bruno zu holen. Bruno war sein bester, nein, sein allerbester Freund. Ohne Bruno dem Bär wären die Tage und Nächte so trostlos wie eine Suppe ohne Klöße.
Georg und Bruno saßen jetzt auf der Fensterbank, und sahen in den Garten. Rotkehlchen, Eichhörnchen und der alte Hund aus dem Dorf, schlichen durch die Landschaft.. Sie hatten ihre Spuren auf der frischen Schneedecke hinterlassen.
Der kleine Georg hatte eine Grippe, und darf für einige Tage das Haus nicht verlassen. Und damit es nicht allzu langweilig wird, denkt er sich Geschichten für Bruno aus.
Er erzählt vom Weihnachtsmann, von den Rentieren, Blitz und Donner, von der Milchstraße und den vielen schönen Geschenken die in der Weihnachtswerkstatt gebastelt werden. Er erzählt diese Geschichte und entfernt sich aus der Gegenwart in ein traumhaftes Märchenland. Beide sind gefangen von diesem Zaubermärchen.
Sie drücken ihre Nasen an die Fensterscheibe, und trauen ihren Augen nicht. Da kommt der Weihnachtsmann in einer wunderschönen Kutsche. Er hält vor dem Fenster, sieht nach oben zum Kinderzimmer, und winkt den beiden zu. Wie durch Geisterhand geführt, stehen sie vor dem Schlitten, und Blitz und Donner stoßen ihren Atem aus, und wiehern laut zur Begrüßung. Georg und Bruno klettern in die Kutsche, mummeln sich in die dicke Felldecke ein, und schon ruft der Weihnachtsmann den Pferden etwas zu, und die setzten sich sofort in Bewegung. Sunny, der alte Kater, springt mit einem Riesensatz zur Seite, und miaut dem Schlitten hinterher. Die alte Eule in der knochigen alten Buche blinzelt mit ihren gelben Augen und dreht den Kopf, und das Rotkehlchen knabbert an dem roten Apfel der gerade aus der Kutsche gefallen ist. Die Kutschfahrt führt in ein verwunschenes Reich, in dem geheimnisvolle Wesen auf sie warten.
Ein eisiger Wind weht dem kleinen Georg und seinem Bruno um die Nase, und sie ziehen sich die Decke bis unter die Augen. Kneif mich mal, sagt der kleine Georg zum Bruno, ist das alles wahr? Warum soll ich dich kneifen, erwidert Bruno, du bist doch mein Freund, und Freunde kneift man nicht. Freunde nimmt man in den Arm, und lässt sie am Liebsten niemals mehr los.
Der Weihnachtsmann zieht die Zügel an, und Blitz und Donner werden langsamer, und langsamer bis das sie ganz stehen bleiben. Kommt, ruft der Weihnachtsmann, kommt, ihr werdet schon erwartet. Dann öffnet sich ein großes Tor, und Engel stehen im Eingang Spalier. Ihre Flügel funkeln wie der frisch gefallene Schnee. Sie laufen durch einen Tannenwald, kommen an einem Eisbach vorbei und an einem funkelnden großen Berg. Wir sind da, ruft der Weihnachtsmann, wir sind da. Der Berg öffnet sich, und begrüßt seine Besucher mit riesigen Eiszapfen die von der Decke hängen. Staunend sehen die zwei sich um, und bemerken zuerst nicht, dass sich ein geheimnisvolles Wesen nähert.
Der kleine Georg drückt seinen Bruno ganz fest an sich, und kann seine Angst auch nicht verbergen. Hab keine Angst mein kleiner Junge, ich bin eine gute Fee. Du hast drei Wünsche frei, weil ja bald Weihnachten ist. Aber überlege dir gut was du dir wünscht, denn nur gute Wünsche gehen in Erfüllung.
Der kleine Georg überlegte, dann sagte er mit leiser Stimme. Gute Fee, ich wünsche mir das mein Opa eine neue Brille bekommt, damit er mir wieder alte Geschichten vorlesen kann.
Dein Wunsch geht in Erfüllung, antwortet die gute Fee.
Und dein nächster Wunsch?
Ich wünsche mir für meinen Kater Sunny eine Freundin, damit er nicht immer so allein auf der Welt ist.
Dein Wunsch geht in Erfüllung, antwortet die gute Fee.
Und dein letzter Wunsch?
Ich wünsche mir für meinen Bruno einen dicken roten Schal, damit er nicht so friert.
Dein Wunsch geht in Erfüllung, antwortet die gute Fee.
Aber nun hast du drei Wünsche gehabt, und immer nur an die anderen gedacht. Hast du für dich denn keinen Wunsch?
Ach lass mal, sagte der kleine Georg, ich bin glücklich so wie es ist, aber vielen, vielen Dank.
In der Weihnachtswerkstatt bastelten die kleinen Zwerge an den Kinderspielzeugen, und kamen dabei ganz schön ins Schwitzen.
Die Weihnachtsküche hatte ihre Türe etwas offen stehen lassen, und die zwei schauten durch den kleinen Schlitz der Türe direkt auf die vielen bunten Weihnachtsplätzchen. Wie das duftete, und schon meldete sich der Magen mit einem kräftigen Knurren.Der kleine Georg hatte mal gehört das jemand sagte“Von Plätzchen kann man platzen“. Aber eins oder zwei sind doch sicherlich erlaubt, oder? Ein Engel drehte sich lächelnd um. Ausnahmsweise durften sie von den köstlichen Weihnachtsgebäck kosten. Jetzt noch ein gutes Glas Milch aus der Milchstraße, und dann ging es wieder zur Erde.
Blitz und Donner warteten schon ganz aufgeregt, und als alle wieder in der Kutsche saßen, brausten sie los, als sei der Teufel hinter ihnen her.
Danke lieber Weihnachtsmann, danke für dieses Abenteuer.
Eine Stimme der Mutter holte die beiden aus einem tiefen Traum.
Wie wäre es mit einer himmlisch schmeckenden heißen Schokolade meine Herren?
Au ja, Schokolade, jubelten die zwei.
War das nun ein Traum Bruno? Aber Bruno war der Überzeugung das sie das jetzt alles gerade erlebt hatten. Und auf der Fensterbank lag ein dicker roter Schal, mit dem Schriftzug „BRUNO“.
Es war an der Zeit ins Bett zu gehen, und der kleine Georg und der kleine Bruno zogen sich ihre Schlafanzüge über, putzen sich die Zähne, und kuschelten sich ganz dick ein. Da ging die Türe auf und Opa stand vor dem Bett. Opa hatte ein dickes Märchenbuch in der Hand, und eine neue Brille auf der Nase.
Siehst du, sagte Bruno, es war kein Traum. Opa las eine Geschichte vom Weihnachtsmann vor, und dabei fielen die zwei in einen tiefen Schlaf.
Gute Nacht kleiner Georg,
gute Nacht kleiner Bruno, alles ist gut!
Text und Foto Irmgard Borgmann [mehr]
Kostenlos