Ich trat in sein Leben ganz heimlich und still,
klein, verunsichert und voller Schmerz.
Ich trat in sein Leben ganz leise,
obwohl ich schreien wollte.
Ich ging ein Stück des Weges nebenher,
begleitet und verstanden.
Ich ging ein Stück des Weges einfach mit,
wissend, es wird nur ein kleines Stück sein.
Vielleicht bis zur nächsten Brücke,
vielleicht auch über die nächste Brücke.
Nur ein kleines Stück von dem langen Weg.
Gespräche beschränkt auf Zeit,
so wichtig, so wertvoll, so kurz.
Zu kurz um zu begreifen, welcher Weg der Richtige ist,
zu lang um zu vergessen, dass es den richtigen Weg gibt.
Wir gingen ein kleines Stück,
ich konnte aufsehen wenn ich mir unsicher war
und wusste, dass ich gesehen werde,
ich konnte mich anlehnen wenn ich müde war
und wusste, dass ich gehalten werde,
ich konnte fallen und verzweifeln
und wusste, ich würde aufgegangen und verstanden.
Da teilte sich der Weg,
zwei Wege in zwei verschiedene Richtungen.
Manchmal über Gebirge, manchmal über eine Steinwüste, kahl und leer.
Manchmal durch tiefe Täler, manchmal am tosenden Bach, dunkel und laut.
Manchmal ohne Hinweis, ohne Plan und ohne Begleiter, verirrt, verwirt und allein.
Manchmal am Ufer eines Bergsees, manchmal durch fruchtbare Felder,
klar und lebensbejahend.
Manchmal mit dem Menschen an der Seite, manchmal mit Freunden,
vertraut und geborgen.
Manchmal in der Gewissheit die richtige Abzweigung gewählt zu haben,
sicher und bewusst.
Der Weg wird nie der Gleiche sein, nur ein Stück weit war er der Selbe.
Ich ging einen anderen Weg ganz heimlich und still,
klein, verunsichert und voller Schmerz, obwohl ich schreien wollte.
Schreien, wenn niemand dich hört,
schreien, wenn niemand dich versteht.
Tag der Veröffentlichung: 13.08.2010
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