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Mit 17 Jahren ist man fit, durchtrainiert und Single. Die Ziele sind bescheiden, man wartet auf das Wochenende! Der Grundsatz unseren „Gang“, bestehend aus drei Milchbubis – Konni, Georg (Ich) und Edgar- wurde von dem Zeichentrick „Pinky und der Brain“, wie ich finde clever umgeändert und auf uns angepasst. Jeden Freitag hieß es dann: „Was machen wir heute Abend? -> Das selbe wie jeden Freitagabend, wir versuchen uns sinnlos zu betrinken und ein paar Mädels anzusprechen“! War jedes Mal der Knaller! Übrigens, wir nannten uns – KGE – Kaygee ausgesprochen. Edgar ärgert sich immer noch über das stumme E, weil der Buchstabe, der für Edgar steht, total sinnlos bei der Aussprache ist. Theoretisch könnten wir uns nur mit KG schreiben.
In den Pfingstferien haben wir uns in ein Fitnessstudio eingeschrieben, mit dem Ziel unseren Körper strandgerecht zu machen. Unser Tagesablauf war wie folgt. Morgens um zehn hieß es mit dem Fahrrad in das 6 Kilometer entfernte Fitnessstudio und 2 Stunden Gewichte stemmen. Gegen 13 Uhr packten wir unsere Strandtücher und fuhren zum 10 Kilometer entfernten Baggersee, natürlich mit dem Fahrrad. Da wir neben bei noch Fußball spielten, hatten wir noch zweimal in der Woche Training und einmal in der Woche Spiel. Alles hat prima geklappt, der Körper war genau so wie wir es wollten und der Sommer war auch dementsprechend erfolgreich, zumindest für mich. Es waren die letzten zwei Wochen von den Sommerferien, ich lernte ein hübsches Mädchen kennen und wir wurden ein Paar. Ich sagte doch, erfolgreicher Sommer.
Es war ein tolles Gefühl, ein Mädchen an der Seite zu haben. Nach ein paar Monaten merkte ich, dass ich langsam mein Fitnessprogramm vernachlässigte, aber nicht das leckere Fastfood und das Biertrinken am Wochenende. Die Beziehung war aber wunderbar, ich habe sehr viel Zeit mit meiner Flamme verbracht. Dadurch, dass ich ständig mit dem Fahrrad unterwegs war konnte ich mein Gewicht noch halten bis der Tag kam, an dem ich mein Autoführerschein erhielt. Kein Fitnessstudio mehr, mangelnde Trainingsbeteiligung, kein Fahrrad mehr. Was mir noch blieb war das Bierwochenende und das leckere Fastfood.
Eines Tages stand ich Oberkörperfrei vor einem Spiegel und merkte, dass da etwas um den Bauchnabel in Erscheinung kommt. Es war ein kleiner und doch aufdringlicher Bauch! Oh Neeeiiinn, ich werde fett! Meine Freundin meinte aber, dass es nicht schlimm sei und sie finde es auch irgendwie sexy. Etwas erleichtert traf ich meine Freunde zum Mittagessen in McDonalds, ja McDonalds, da wo man dünn reingeht und dick rauskommt! Ich Trottel! So verging noch einige Zeit und ich merkte gar nicht mehr wie mein Hintern und mein Bauch sich in den Vordergrund drängten. Aber das Traum-Duo brachten auch ein Vorteil mit. Beim Einkaufen der Kleidung bekam ich mehr Stoff für das selbe Geld. Wenn man das wirtschaftlich betrachtet, genial! Eines Tages stellte ich mich auf die Waage. Scheiße, die 100 er Marke wurde überschritten. Zur Info, bei einer Körpergröße von 1, 79 m, Gewicht von 103 Kg und der Name ist nicht Vitali oder Wladimir Klitschko, ist man kurz gesagt ein Fettsack! „So und nun ist Schluss“! sagte ich und beschloss abzunehmen. Blöd nur, dass es Anfang Dezember war. Weihnachten stand vor der Tür und ein leckeres Weihnachtsessen von meiner Mutter wartete auf mich. An Weihnachten sagte ich zu mir: „Nur noch heute, aber dann ist Schluss“!
Mittlerweile sind sieben Jahre vergangen und das Traum-Duo hat sich souverän durchgesetzt und gut eingelebt. Ich bin immer noch mit meiner Flamme zusammen und immer wenn ich mich im Spiegel betrachte sage ich zu mir: „Nur noch heute, aber dann ist Schluss“!

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Tag der Veröffentlichung: 05.10.2009

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