Die Nase läuft, das Auge tränt
und ich hab mich so fit gewähnt.
Nun bin ich matt und sterbe fast.
Für'n Mann ist schon ein Schnupfen Last.
Ich flüchte mich ins warme Nest,
dort pflege ich die Rüsselpest.
Wünsch mir "Gesundheit!", wenn ich niese!
Am meisten fehlt mir derzeit diese.
St. Niklaus und der Weihnachtsmann,
die haben rote Sachen an.
So sagt die Werbung, die es weiß,
denn die erfindet all den Sch...und!
An Muttertag und Valentin
da haben wir das Schenken drin.
Das freut den, der mit Blumen handelt,
weil er im Plus viel lieber wandelt.
Klein Häschen und das arme Huhn
die ha‘m für Ostern viel zu tun.
Doch geht die ganze Feierei
am Eigentlichen glatt vorbei.
Für Pfingsten fehlt uns ein Getier.
Da haben wir kein Zeichen für.
Der Pfingstochs leistet nicht dasselbe,
drum ist vom Ei er nicht das Gelbe.
Mich macht die Hertha gar nicht an,
weil man sich drauf verlassen kann:
Fußball-Berlin steigt ab.
Ich gönn‘ der Hauptstadt ihr Vergnügen,
doch muss der Fan sich selbst belügen,
der schwört, es reiche knapp.
Mich macht der FC Köln nicht an,
ganz anders als die Westermann.
Mich schauderts, wieder abzusteigen.
Ich folgte gern der Geißbock-Fahne,
doch wenn ich Dauerabstieg ahne,
bevorzug ich es, abzuzweigen.
Mich macht der Clubb nun gar nicht an,
weil der sich nicht entscheiden kann:
Hinauf oder hinunter?
Ich möchte gern, dass Nürnberg siegt
und nicht rot auf der Nase liegt.
Doch finden die das bunter.
An unsres Gottes Segen
ist mir zuerst gelegen.
Weil er mich Kind so liebt
und mir den Segen gibt,
hab ich in allen Dingen
ein Gutes und Gelingen.
Dann, wenn der Himmel leise weint,
zur Zeit grad nicht die Sonne scheint,
der Wolken, Wind und Regen schickt
ganz liebevoll grad auf dich blickt.
Ich wünsche Dir zum Wiegenfeste
das denkbar, spürbar Allerbeste.
Mög Dir die Sonne stets warm scheinen,
dann brauchst Du nicht im Regen weinen.
Wenn sich die Nachbarn ewig streiten,
lass Dich nur von Vernunft geleiten.
Sobald sich Traurigkeit Dir zeigt,
empfinde mit, sei zugeneigt.
Vermeide, andre zu beneiden.
Trag nur die Farben, die Dich kleiden.
Vertrage Dich mit allen Leuten,
die auch in Not ein Plus bedeuten.
Erhöre nur, die wirklich lieben
und nicht stets für sich selbst bloß sieben.
Hör lieber auf des Menschen Rat,
der sich Dir ohne Schleimspur naht.
Die Dich benutzen, lasse stehn.
Sie sollen doch zum Teufel gehn.
Des lieben Vaters guter Geist,
der dich in seinem Schutz behält,
der führt dich, auch wenn du's nicht weisst
durch Dick und Dünn rund um die Welt.
Du siehst vielleicht in diesen Tagen
nur Grenzen, Mauern, Schwächen, Pleiten.
Doch gib nicht auf, dein Lebenswagen
kriegt diese Kurven noch beizeiten,
obwohl es scheint, dass ihm was fehlt.
Es lasten auf dir viele Steine,
die drücken dich. Du schleppst dich ab.
Du schnappst nach Luft, er gibt dir seine.
Dein Vater hält dich, macht nie schlapp.
Er achtet darauf, was dich quält.
Des lieben Vaters guter Geist,
der dich in seinem Schutz behält,
der führt dich, auch wenn du's nicht weisst
durch Dick und Dünn rund um die Welt.
wend' dich dem ungeheuer,
das dich nicht anmacht, zu.
sieh darin einen fröschel,
den wer verwandelt? du.
gib deinem zarten sehnen,
das nie erlischt, halt nach
und unterdrück das grausen,
sonst liegt, was wärmt, nur brach.
küss deinen grünen prinzen,
der kalt und froschig tut.
dazu brauchst du nur eines,
ein kleines bischen mut.
dein warmes weiches lippenpaar
ist stärker als sein eis.
dein wille, ihm doch gut zu sein,
ist größer, wie ich weiss.
fühl dich von deinen freunden,
von mir und ihr und ihm
getragen und geschoben
zur andren hälfte hin.
wir wissen es, du machst das,
du kannst das und es klappt.
als wegzehr nimm 'nen kuss von mir
mit auf das ohr gepappt.
und morgen will ich hören,
dass du es ausprobiert.
lass dich nicht lange bitten,
ich hab so was studiert.
Wir haben lange zusammen gesessen
und uns über alles und jeden mokiert.
Am Nachbartisch gab es ein Kerzenlicht-Essen.
Ein Jüngling hat einsam sein Mahl zelebriert.
Wir waren so lustig und auch so vermessen,
was andere taten hat uns nicht geniert
und hätten daneben sechs Riesen gefressen,
ja Joschka mit Nena toscanisch diniert.
Wir waren auf unseren Spaß wie versessen,
drum haben wir nur was uns passt generiert.
Das ließ uns die ganze Mischpoke vergessen.
Zum Glück ist uns das immer wieder passiert.
Das Graupapier kratzt doch am Hintern,
behauptet wer, der's mal probiert.
Er möcht' mit Softstoff überwintern.
Das andre Zeug's hat ihn verschmiert.
Dem sag': Das ist doch gar nicht wahr.
Seit Jahren ist es nicht mehr so.
Doch geht es schließlich, das sei klar,
um eine Welt, nicht nur'n Popo.
Wenn einem sich’s Gesicht erhellt,
weil ihm was ins Gedächtnis fällt,
wenn sie, die sich im Dunkeln schindet,
doch noch den Weg zum AB* findet,
wenn dem, der nach 'ner Ausred sucht,
gelingt die Rettung durch die Flucht,
wenn ich, im Traum umher gewandelt,
endlich am Schalter angebandelt,
wird das von Alt und Jung im Land
Erleuchtung kurz und knapp benannt.
* AB = Abort = Lokus = Klo(sett)
Ein Blick, ein Wink,
ein Anmichdenken,
du bist, kurz nur,
vollständig nah.
Du willst, du kannst
dich ganz verschenken,
vergibst dich nicht,
bleibst du, bleibst da.
Ein Schulterschluss,
ein Händedrücken,
du sagst, du zeigst:
Ich bin für dich.
In mir erwächst
zartes Entzücken,
wird heiß und kalt.
Das spricht für sich.
Wenn wer kann dumme Sprüche zum Besten gibt
wenn der Mann vor Dir flieht und sich selbst mehr liebt
wenn der »Nachbar in Not« sein Problem weiter schiebt
wenn die »Oma so nett« ratschlägt und es versiebt
ja dann ist es soweit
Wenn der Zahn der Zeit an den Zähnen nagt
wenn der Wahn wie wild Deine Nerven plagt
wenn die Wunde tief rein in das Zahnfleisch ragt
wenn dem Munde sich niemand zu nähern wagt
dann ist Zahnarzt-Zeit
So schön wie's wär, kann's doch nicht sein.
Ich wär auch gern bei dir.
Doch kann ich nicht, schockschwere Pein,
gleichzeitig dort und hier.
Drum hoffe ich, es wird bald wahr:
Wir wiedermal am Stück
und freuen uns, wie's neulich war,
an Freude, Wonne, Glück.
Ich wünsche dir die Ruh‘ der Nacht
und Frieden für dein Herz.
Vergehen soll mit aller Macht
der schneidend tiefe Schmerz.
Die Sonn' neigt ihr Gesicht zur Erde,
der Wind legt sich gleich mit zur Ruh'.
Ich sput' mich, dass ich fertig werde.
Mir steht der Sinn nach einem Du.
Mein Tag war lang und voll von Dingen,
die Freude brachten, sinnvoll war'n.
Nun werden wir dir "Danke" singen,
nicht an der Zeit zur Einkehr spar'n.
Du machst uns reich durch deine Liebe,
die uns die Luft zum Leben gibt.
Kaum nennenswert, was von uns bliebe,
wär'n wir nicht auch von Gott geliebt.
Der Mond taucht auf am dunklen Himmel.
Die Vögel müssen schlafen geh'n,
verstummt ihr Singen und Gewimmel.
Mit Freunden wird mein Abend schön.
Texte: Titelfoto: Maja
Tag der Veröffentlichung: 22.12.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Den unzähligen Unbezähmten